Die Märchenerzählerin

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Wir sind außerplanmäßig immer noch in Frankfurt. Das Gute – ich werde meine bis dato schönste Begegnung haben und Michaele, die Märchenerzählerin, kennen lernen. Sie hat sich ein Märchen für das Goggo und mich ausgedacht und will es mir erzählen. Aber darauf komme ich später zurück. Das Schlechte – eigentlich sollten wir heute Abend in Wiesbaden sein, da ich schon morgen früh um 9 einen Termin mit Michael Volkmer zum Projekt „Zeit statt Zeug“ habe.

Ich habe zum jetzigen Zeitpunkt fast das gleiche Stresslevel, wie im normalen Alltag und versuche zu verstehen warum das so ist. Mich selbst würde ich als sehr zuverlässig und pünktlich beschreiben. Ich habe immer viele Termine, die ich aber auch alle gut unter einen Hut bekomme. Klar ist es vielleicht immer ein bisschen viel, aber kann ich selbst daran etwas ändern? Es gibt Pflichttermine, Termine die fremdbestimmt passieren und natürlich Wunschtermine mit Freunden, die man ja gerne trifft. Die Freizeit sind. Aber auch in der Freizeit hetzt man vom einen zum nächsten ohne das passierte für sich zu „verdauen“ – wie mir die Märchenerzählerin später sagen wird.
Passiert mir das auf meiner Entschleunigungsreise gerade wieder? Und sind das vielleicht doch hausgemachte Probleme?

Während ich mir diese Frage stelle, bin ich auch schon wieder in Bad Homburg. Bei Michaele Scherenberg, die in einem kleinen Wohlfühlhaus lebt mit einer Terrasse hinterm Haus – wie im Märchen. Wir essen Kuchen und trinken Kaffee. Sie erzählt mir das Märchen „Es war einmal ein kleiner roter Wagen“. Wir haben einen fantastischen Nachmittag, mit vielen guten Gesprächen und auch wenn es am Ende nur 2-3 Std waren, kam mir die Zeit doch viel länger vor. Dieses Treffen möchte ich nicht missen, obwohl es ja eigentlich nicht in meinen Zeitplan passte. Was ist also die Lösung? Mir von vornherein keinen Plan zu machen? Aber dann hätte ich Michaele auch nicht sagen können, wann ich wo bin. Ein Grundgerüst braucht man doch. Ich nehme mir von jetzt an vor weniger zu tun.

Das Goggo ist noch immer nicht in die Gänge gekommen und so fahre ich mit dem „echten“ Auto und dem Camper am Abend weiter nach Wiesbaden zu der Werbeagentur Scholz & Volker. Hier werde ich sehr nett empfangen und freue mich auf den morgigen Termin mit Michael Volkmer.

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