Eigentlich dachte ich, ich habe heute nichts zu berichten. Als ich Eva am Telefon von meinem Tag erzähle, merke ich, dass so eine Panne gar nix besonderes mehr ist. Das wird nur noch im Nebensatz erwähnt. Jedoch war das heute eine ziemlich lustige Panne, die das Gegenteil von Entschleunigung ist. Die möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten. Aufgepasst:
Heute stand eine verhältnismäßig weite Strecke auf dem Plan. Es sollte in die 130 km entfernte Lüneburger Heide gehen. Ich dachte mir, hier oben gibts ja dann keine Berge mehr, schaffen wir locker. Es dauerte nicht lang und das Goggo meldete sich mit der nächsten Panne. Und die war bis dahin einmalig!
Während des Fahrens merke ich, dass das Auto Gas gibt, obwohl ich kein Gas gebe. Ich ziehe die Ohrenstöpsel raus (ihr kennt das Spiel), und höre, dass es da draußen recht laut zugeht.
Also bremse ich – und merke: Es bringt nicht wirklich was, denn es gibt weiterhin Gas. Also bekomme ich Panik und ziehe den Zündschlüssel raus. Es brummt immer noch vor sich her. (Das war dann schon etwas gruselig) Schließlich drehe ich den Benzinhahn zu und komme zum Stehen. Soviel zum Thema Entschleunigung – offensichtlich ist Gretel noch nicht soweit.
Es regnet in Strömen. Per Ferndiagnose und telefonischer Anleitung, schaffe ich es, den Fehler zu beheben. Der Vergaserdeckel war nur abgefallen und hing so doof raus, dass er den Gaszug ein bisschen nach unten zog. Kaum war ich fertig mit meiner kleinen „Reparatur“, hört es natürlich auf zu Regnen.
Mit schwarzen Fingernägeln (die habe ich dauerhaft seit Beginn der Tour) fahre ich ganz stolz weiter und komme noch vor Einbruch der Dunkelheit an meinem Ziel, der Nutztier-Arche Suderbruch, an. Was „Nutztiere“ sind kläre ich morgen. Ich vermute es handelt sich hier um Tiere, die einem was nutzen. Also Hühner, Kühe, Schafe, Ziegen,… Pferde sind dann wohl nur zum schön Aussehen da, denke ich. Details dazu morgen.
Ich verabschiede mich, im wohl temperierten Damenschlafsack (mit Fußraumverstärkung) in die verregnete Nacht!